ROLLEN. Schreibwerkstatt vom 26.-30. Oktober 2015
ROLLEN. Schreibwerkstatt vom 26.-30. Oktober 2015


Kurzinfo | Teilnahmebeitrag | Inhalt | Struktur & Ablauf | Werkstattleitung | Arbeitsgruppen | Leistungen | Partner | Anmeldung |


Kurzinfo
Die Werkstatt ROLLEN findet vom 26.-30. Oktober 2015 statt. Teilnehmen können Jugendliche von 16-26 Jahren. In täglich wechselnden kleinen Arbeitsgruppen werden verschiedene Schreibanregungen und -techniken ausprobiert.
Im Teilnahmebeitrag enthalten sind: Arbeitsgruppen, Unterkunft (vier Übernachtungen), Verpflegung und die Fahrt zur Abschlusslesung. Nicht im Teilnahmebeitrag enthalten sind: Kosten für An- und Abreise, Übernachtungen vor und nach der Schreibwerkstatt. Detailierte Informationen gibt es bei der Anmeldung. (siehe auch: Leistungen)


Teilnahmebeitrag
Die Teilnahme kostet 110 Euro. Bei ALG-II-Bezug ist für Jugendliche eine Ermäßigung möglich.
Erwachsene zahlen (sofern noch Plätze frei sind) 290 Euro.


Inhalt
Täglich werden wir mit Rollen konfrontiert. Rollen, die wir selbst einnehmen. Rollen, aus denen wir schlecht oder gar nicht herauskommen. Rollen, in die wir uns freiwillig oder unfreiwillig begeben. Klassischerweise kennen wir diese Rollen im Familien- und Freundeskreis. Wir werden immer die Kinder unserer Eltern bleiben. Wenn wir diese Eltern besuchen - selbst, wenn wir schon erwachsen sind - fallen wir immer wieder in unsere Kinderrollen (auch, weil die Eltern ihre Elternrolle nicht ablegen können oder wollen).
In der Werkstatt wird es darum gehen, aber auch um mehr. Zunächst stellt sich die Fragen: Wer bin ich? Bin ich wirklich die Person, die ich zu sein glaube? In wie viele Rollen schlüpfe ich an einem Tag? Morgens Kind meiner Eltern, später Freund/Freundin, dann Schüler/Schülerin im Unterricht, dann wieder umgekehrt. Zwischendurch vielleicht Kunde/Kundin im Laden. Und abends im Chat nehme ich vielleicht noch eine ganz andere Rolle an. Von meinem Character/Avatar im Online-Rollenspiel ganz abgesehen.
Neben Wer bin ich? kommt dann schnell die Frage: Wer will ich eigentlich sein? oder lieber nicht sein? Wie steht es mit meinem Geschlecht? Wieso werde ich als Mann oder Frau schnell in eine Geschlechterrolle gedrängt – oder lasse mich drängen? Wie werden Geschlechterrollen im Alltag, vor allem durch Medien und Werbung geschaffen, verbreitet und gefestigt? In den 1980ern gab es die Bravo und Überraschungseier. Inzwischen gibt es Bravo Girl und Ü-Eier für Mädchen. Ein Fortschritt? Ein Rückschritt? Geht es um Gleichbehandlung? Oder nur um Geld? Wieso gibt es nicht nur Spielzeug für Mädchen und Spielzeug für Jungs, sondern für alles eine weibliche und eine männliche Ausgabe?
Wie komme ich aus diesen Rollen wieder raus?
Was macht mein Geschlecht an meiner Person, meiner gesellschaftlichen Rolle aus? Wie wäre ich, wenn ich ein anderes Geschlecht hätte? Wie beeinflusst mein Geschlecht meine Weltsicht? Mit diesen Fragen sollen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Schreibwerkstatt beschäftigen (wenn sie die Fragen nicht ohnehin schon beschäftigen).
Rollenspiel heißt natürlich auch: Theater spielen, bewusst in eine andere Rolle schlüpfen und jemand zu sein, der man sonst nicht sein kann – oder sogar will. Und um Geschichten zu schreiben, muss man sowieso in Rollen schlüpfen, in die der Figuren meiner Geschichten. Bei der Werkstatt wird es also auch darum gehen, literarische Figuren zu erfinden und zu gestalten. Zusätzlich werden an zwei Abenden Experten/Expertinnen eingeladen, die zum Thema Rollenbilder Auskunft geben können.


Struktur und Ablauf
Pro Tag werden drei verschiedene Arbeitsgruppen angeboten, aus denen sich die Teilnehmenden je eine aussuchen. Die Gruppen werden bei den Plenen am Morgen vorgestellt und individuell von erfahrenen Kursleiterinnen und -leitern durchgeführt.
Beim Abendplenum werden einzelne Ergebnisse aus den Gruppen von den Teilnehmenden präsentiert.
Nach dem Abendplenum gibt es Expertengespräche zu den verschiedenen Themen, die auch am Tag während der Arbeitsgruppen bearbeitet werden.
Danach ist im Textsalon Gelegenheit, sich in kleiner Runde eigene (in den Gruppen entstandenen oder mitgebrachte) Texte vorzulesen, diese zu loben oder zu kritisieren und zu diskutieren. In der dann noch verbleibenden freien Zeit können die Teilnehmenden ihre Texte abtippen, dazu stehen Computer zur Verfügung. Die Ergebnisse werden in einer Broschüre gesammelt. Diese Broschüre gibt es auch als interaktive CD-ROM mit allen Texten, sowie Fotos und Mitschnitten der Expertengespräche und der Abschlusslesung.


Werkstattleitung
Das Kursleiterteam besteht aus erfahrenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die bereits seit vielen Jahren literarisch oder journalistisch tätig sind und Schreibgruppen leiten. Die folgende Auflistung ist vorläufig und kann sich bis zum Werkstattbeginn noch ändern:
Yvonne Hylla - Politologin, Preisträgerin beim »Treffen Junger Autoren« 1990, arbeitet im Bereich antirassistische und genderbezogene Jugendarbeit.
Thilo Bock - Literaturwissenschaftler und Autor (u.a. »Senatsreserve«, Roman 2011, »Tempelhofer Feld«, Roman 2014). Für seine Arbeiten erhielt er zahlreiche Stipendien. Er tritt regelmäßig lesend und singend auf.
Michael-André Werner - Schriftsteller (»Aus Teufels Küche« - 1999; »Schwarzfahrer« - 2003; »Ansichten eines Klaus« - 2012; »Kopf hoch, sprach der Henker« - 2014), Walter-Serner-Preis - 1995, Reinheimer Satirepreis 1999


Die Arbeitsgruppen
Die Schreibgruppen befassen sich mit
Stilvermittlung und -arbeit
Literaturvermittlung
Formenkunde
Textarbeit, Textkritik
Schreibanregungen
spielerischer Umgang mit Schrift und Sprache.
2015 wird ein besonderer Schwerpunkt auf das Thema ROLLEN in seiner gesamten Bandbreite gelegt.


Leistungen
Der Teilnahmebeitrag der Werkstatt ROLLEN beträgt 110 Euro. Bei ALG-II-Bezug ist für Jugendliche eine Ermäßigung möglich. (Erwachsene zahlen 290 Euro). Darin enthalten sind:
die fünftägige Schreibwerkstatt mit 12 Arbeitgruppen und Expertengesprächen
vier Übernachtungen in Mehrbett-Zimmern mit Dusche
vier Mahlzeiten pro Tag (Frühstück, Mittag, Kaffee, Abendessen) auf Wunsch auch vegetarisch/vegan
eine Broschüre mit Texten, die bei der Schreibwerkstatt entstanden sind, in gedruckter und CD-ROM-Ausgabe (hierzu stehen PCs zur Texteingabe zur Verfügung)
eine Abschlusslesung vor Publikum

Neben diesen materiellen (Dienst-)Leistungen vermittelt der Workshops noch ideelle Dinge wie
Kontakt zu anderen schreibenden Jugendlichen aus dem gesamten Bundesgebiet
Textarbeit mit und Textkritik von Gleichaltrigen und Gleichrangigen
Einblick in den literarischen Alltag


Partner
Die Werkstatt ROLLEN ist eine Kooperation mit der Stiftung wannseeFORUM
Stiftung Wannseeforum


Anmeldung
Einfach hier klicken und das Anmeldeformular herunterladen, ausdrucken, ausfüllen und per Post an den Verein Kreatives Schreiben e.V. schicken. Wir melden uns dann mit einer Anmeldebestätigung und der Kontoverbindung.
Anmeldeformular (PDF)


Noch ein Wort zum Schreiben
Schreiben ist nicht nur Talent, sondern auch Handwerk. Man kann Schreiben nur begrenzt lernen wie Mathematik oder eine Sprache, man kann aber Möglich- und vor allem Fertigkeiten kennenlernen. Wie bei jeder Kunstform braucht man letztlich auch ein gewisses Maß an Talent.
Diese Werkstatt ist kein Crashkurs zur professionellen Schriftstellerei, sie will Anregungen und Möglichkeiten vermittelt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen lernen, dass es nicht genügt, eine Idee nur niederzuschreiben.
Wichtig ist wie überall eine kontinuierliche Arbeit.